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Der Komponist, Gitarrist, Autor, Choreograf und Regisseur Helmut Oehring wurde 1961 in Berlin (Ost) geboren. Als Kind gehörloser Eltern ist die Gebärdensprache der Gehörlosen seine Muttersprache, deren räumliche Syntax und Grammatik auch eine der Grundlagen seiner audiovisuellen Partituren, Choreografien und Inszenierungen darstellt. Als Gitarrist und Komponist Autodidakt und wegen mehrmaliger Wehrdienstverweigerung in der DDR nicht zum Hochschulstudium zugelassen, wurde er 1990 Meisterschüler von Georg Katzer an der Akademie der Künste zu Berlin. 1990 Stipendiat der Akademie Schloss Solitude und 1994/95 Stipendiat der Villa Massimo in Rom, erhielt er seitdem Auszeichnungen wie den Orpheus Kammeroper Preis Italien (1995), den Hindemith-Preis (1997) und den Arnold-Schönberg-Preis (2008) für sein gesamtes Schaffen, das – seit den frühen Theater-Musiken für Ruth Berg-haus’ Inszenierungen von Werken Bertolt Brechts am Thalia Theater und den inspirierenden Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Peter Greenaway, Robert Wilson, Friedrich Goldmann, Claus Guth, Joachim Schlömer, Michael Simon, Ulrike Ottinger, Maxim Dessau, Lothar Zagrosek, Patrizia Kopatchinskaja, Ingo Metzmacher oder Daniele Abbado – heute ca. 500 Werke nahezu aller Genres umfasst, die weltweit aufgeführt werden. The New Yorker nannte ihn einen der „einflussreichsten audiovisuellen Komponisten neben John Adams, Kaija Saariaho, Björk und Robert Ashley“. 2011 veröffentlichte btb/Randomhouse seine Autobiografie Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten, die 2015 in seiner Regie als Hörstück vom SWR produziert wurde. Helmut Oehring ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Sächsischen Akademie der Künste sowie der Akademie Deutscher Musikautoren. 2015 erhielt er den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Musiktheater. 2020/21 war er Excellence Fellow von Villa Aurora/Thomas Mann Haus in Los Angeles.

 

Schwerpunkt von Helmut Oehrings Schaffen in enger Zusammenarbeit mit Librettistin/Coregisseurin Stefanie Wördemann und Klangregisseur/Sounddesigner Torsten Ottersberg, ist die Komposition und Realisation vokalinstrumentaler audiovisueller Werke, die in der Neukomposition Einflüsse von älterer Musik, Literatur, bildender Kunst und Philosophie aufgreifen. Unter Einbeziehung elektronischer Medien, von Gebärdensprache, Tanz, Performance, konzipierter/improvisierter Musik, Hörspielkunst und Film kreiert er interdiziplinäre multimediale Arbeiten, die poetische Formen mit politisch-dokumentarischen Inhalten verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit Oehrings und seines Teams liegt in der Einbindung seiner Kompositionen und Produktionen in den Education-Bereich, der vermittelnd-praktischen Arbeit nationaler und internationaler Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen mit Kindern, Jugendlichen und Studenten. 

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